Ich war beim Notdienst auf einmal ging gar nichts mehr trotz guter Vorsätze diesmal wirklich nur das zu arbeiten was ich schaffe, aber wie immer konnte ich dann doch nicht über meinen Schatten springen Dann hörte das Herzrasen, das Pfeifen im Ohr und das Zittern gar nicht mehr auf. Dann hatte ich meinen ersten Krankenschein im Leben, der Arzt musste das sogar vermerken weil er es unfassbar war.
Und dann hat er mich zum absoluten Nichtstun verdonnert. Also nicht nur das ich während der Krankmeldung nicht ins Geschäft gehen soll, sondern das ich daheim auch nichts machen soll. Wisst ihr wie schwer das ist ?
Komisch erst jetzt fällt mir auf wie viele Kleinigkeiten ich immer mache die sich dann wohl doch summieren, oft behaupte ich das ich nichts gemacht habe aber dann habe ich doch das Bad geputzt, oder etwas gehäkelt, etwas eingeweckt, hier und da noch kurz ein Staubkörnchen gewischt, die Wäsche gewaschen, eine Kette bastelt, die Wasserhähne entkalt, den Kühlschrank ausgeputzt und jetzt das. Absolut nichts.
Ich hatte nicht mal den Fernseher an am ersten Tag, sondern einfach nur die Stille genossen. Kein Telefon das bimmelt, einfach nur Ruhe, ein Spaziergang an der Luft und den Rest auf der Couch, die Füße hochlegen, Schlaf nachholen.
Es tat gut den ersten Tag aber es juckte auch in den Fingern doch wenigstens mal kurz die Küche durchzuwischen weil man sich so unfassbar faul vorkommt.
So wie manche Damen wenn man einmal den Fernseher einschaltet und z.B. bei Frauentausch hängen bleibt und man sich wundert : die Hocken den ganzen Tag daheim und die Wohnung schaut aus wie Sau. Entschuldigt den Ausdruck, aber irgendwie kam ich mir so vor, obwohl meine Wohnung natürlich gar nicht verdreckt war, ich putze ja sowieso regelmäßig und wenn man mal einen Tag nichts tut ist die Wohnung ja nicht gleich ein Saustall. Aber ich kam mir so vor. Auf der Couch, nichts getan, zwischendurch gedöst, kurz raus an die Luft, abends den Fernsehen eingeschaltet, ab und zu gelesen.
Aber das schöne war das man keinen Zeitrdruck hat, nicht ich muss noch dies und jenes in der nächsten Stunde fertig machen. Was bei mir nicht nur geschäftlich war, sondern natürlich dann auch irgendwie privat das man in einer gewissen Zeitspanne ganz einfach dann alles erledigt haben will.
Aber es juckt in den Fingern doch etwas zu tun.
Liegt wohl in der Familie. Ich hatte mir immer so vorgenommen nie so zu werden wie meine Mutter. Jeden Tag das selbe Spiel. Meine Mutter "Stop stehen bleiben heb den Dreck auf" Ich : "Wo?" meine Mutter:"da .. direkt vor deinen Füßen" Ich : "ich sehe nichts" (nachdem ich dann auf allen vieren geguckt habe ein Staubkörnchen - winzig fast nur mit der Lupe zu sehen, kurz den Übeltäter entfernt und alles war wieder gut) Heute erwische ich mich genau dabei, bloß das ich dann eben sofort aufstehe egal was ich mache und den Übeltäter entferne.
Auf alle Fälle haben mir die zwei Tage Nichtstun gezeigt wie häufig ich doch etwas tue unbewusst und mich damit in Stress bringe.
Was macht ihr wenn ihr merkt das ihr wieder 5 Sachen auf einmal macht und euch damit unter Druck setzt ?
Liebe Grüße
Armida